Angewandte Naturheilkunde

Kaltwasserwickel nach Kneipp


Kneipp-Wickel nehmen unter den Wickeln eine Sonderstellung ein, weil sie als Wirkstoff «nur» kaltes Wasser verwenden. Sie sind einfach zuzubereiten und trotzdem wirkungsvoll.


Je nach Anlegedauer wirken Kneipp-Wickel wärmeentziehend (5 bis 30 Minuten), wärmestauend (1 bis 1.5 Stunden) oder schweisstreibend (2 bis 2.5 Stunden), wobei bei letzterem im Anschluss ein langer, erholsamer Schlaf wichtig ist.

Im Buch «Praktische Kneipp-Anwendungen» werden neben vielem andern auch diese Wickel sehr genau und gut bebildert beschrieben. Man kann praktisch nichts falsch machen. Es werden auch Hilfestellungen gegeben, falls sich der gewünschte Effekt einmal nicht zeigen sollte. Die Illustrationen auf dieser Seite stammen aus diesem Buch, das ich Ihnen persönlich sehr an's Herz lege. Preis: 20 Franken – Wert: 20'000 Franken

Die Wickeltücher

Der Kneipp-Wickel besteht aus drei Tüchern. Die Abbildung zeigt die Qualität und das Verhältnis der Tücher zueinander. Breite und Länge variieren: Während die Tücher der Körperwickel über 2 Meter lang sind, misst das für den Halswickel gerade mal 10 x 60 cm.

Die Kneipp-Wickel gibt es als fertige Sets im Shop des Schweizer Kneippverbandes; preiswert und in bewährter Qualität.

Wenn Sie sie selber machen wollen, halten Sie sich am besten an die Masse in der nebenstehenden Tabelle.

Um kneipp’sche Kaltwasserwickel wirkungsvoll anzuwenden, müssen einige Grundregeln beachtet werden: Die wichtigste davon ist, dass sich der Patient vor dem Anlegen des Wickels völlig warm fühlen muss. Kalte Körper dürfen niemals kalten Reizen ausgesetzt werden, das gilt auch für die kneipp’schen Güsse. Der kalte Wickel darf bei fachgerechtem Anlegen und richtiger Reaktion nach 10 Minuten nicht mehr als kalt empfunden werden.

Wichtig: Für Kneipp-Wickel dürfen keine luftundurchlässigen Stoffe wie Gummi oder Plastik verwendet werden! Sie verhindern das Ausdünsten und kühlen unangenehm.

Das Anlegen des kneipp’schen Wickels

Das Leinentuch wird in frisches, kaltes Wasser getaucht, gut ausgewrungen und direkt satt auf den warmen Körper gebracht. Darauf wird – damit sich der Wickel nicht löst, in der Gegenrichtung – das Baumwolltuch aufgebracht und darüber – wieder in der Gegenrichtung – das Wolltuch.

Nach einem kurzen Kältereiz nimmt das nasse Leinentuch die Körpertemperatur an und staut die nun entstehende Wärme. Das luftdurchlässige Baumwolltuch muss das feuchte Tuch beidseitig überragen. Es verhindert, dass die ausgeschiedenen Stoffe ins isolierende Wolltuch dringen, das den Abschluss bildet und die Wickeltücher warm hält.

Sehen Sie hier einige Illustrationen aus dem Buch Praktische Kneipp-Anwendungen:

Halswickel

Wadenwickel

«Kurzwickel»