Angewandte Naturheilkunde
Kalte und warme Wickel mit Wirkstoffen
Als Wirkstoffe für die meisten Wickel dienen Zubereitungen, deren Ausgangsstoffe in der Küche zu finden sind. Neben Heilkräutern können das Leinsamen, Kartoffeln, Zwiebeln, Quark, Honig, Kohl, Meerrettich, Ingwer oder Senfpulver sein.
Das bewährte Standardwerk Wohltuende Wickel von Maya Thüler enthält praktische und schön bebilderte Anleitungen für Herstellung und Anwendung von Wickeln, Kompressen und Auflagen. Stellvertretend für die breite Palette der Anwendungen folgen hier ein paar Beispiele:
Wann warm, wann kalt?
Viele Wickel können warm oder kalt angewendet werden. Entscheidend ist, was angenehmer empfunden wird oder was vom Wesen der Verletzung oder Beschwerde her angezeigt ist. Eine akute Verletzung, eine Entzündung oder Fieber wird man kalt, chronische Beschwerden, Verkrampfungen, Verspannungen oder Koliken wird man warm behandeln.
Kalte Anwendungen lindern Schmerzen und beeinflussen Entzündungen im akuten Stadium positiv. Sie werden empfohlen bei akuten Gelenkschmerzen, Verstauchungen, Prellungen, Verrenkungen, oberflächlichen Venenentzündungen, Bluterguss, Halsschmerzen und Fieber. Auch bei Ekzemen ist sie wohltuend und hilfreich.
Warme Anwendungen sind geeignet bei Stirn-, Kieferhöhlen- und Ohrenentzündungen, Bronchitis, Nierenbecken- und Blasenentzündungen, Neuralgien, chronischer Polyarthritis.
Heisse Anwendungen eignen sich vor allem bei chronischen Gelenk- und Rückenschmerzen, aber auch bei einem Fingerumlauf, bei Furunkel und anderen Hautunreinheiten.
Etwas speziell ist die Behandlung von Hexenschuss (Lumbago). Die Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, die kalt oder warm behandelt werden können. Hier lesen Sie mehr mehr zum Thema Hexenschuss.
Die kalte Auflage
Sie ist vielseitig und einfach anzuwenden. Sie entzieht Wärme und bewirkt, dass sich Entzündungen nicht ausbreiten. Sie eignet sich vor allem für kleinere Flächen und wirkt abschwellend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und entstauend.
Die kalte Auflage hilft bei Blutergüssen, Verstauchungen, Zerrungen, Gelenkentzündungen, Halsentzündungen, Heiserkeit, oberflächliche Venenentzündungen, Insektenstichen, Sonnenbrand, Ekzemen, Juckreiz...
Die kalte Auflage kann mit blossem Wasser gemacht werden. Dazu wird ein 8-fach zusammengelegtes Leinentuch in kaltes Wasser getaucht, gut ausgewrungen und direkt auf die zu behandelnde Körperstelle gelegt und gegebenenfalls fixiert.
Sehr beliebt sind - besonders bei stumpfen Sportverletzungen - Anwendungen mit verdünnter Arnikatinktur, essigsaurer Tonerde oder kaltem Heilkräutertee. Als Beispiele werden hier die Quark- oder Lehmauflage, die Honigauflage und der Kohlwickel beschrieben.
Beispiel einer kalten Auflage: die Quarkauflage
Mager- oder Speisequark kalt, aber nicht direkt aus dem Kühlschrank fingerdick auf eine feuchte Gaze, alternativ Haushaltpapier (Küchenrolle) aufbringen, ein Päckchen machen und die nur einfach bedeckte Quarkseite auf die zu behandelnde Stelle auflegen. Mit einer Binde oder einem Baumwolltuch befestigen.
Wird Wärmeentzug beabsichtigt, sollte die Auflage entfernt werden, bevor sie sich erwärmt hat. Sonst kann man sie bis zum Eintrocknen belassen.
Beispiel einer kalten Auflage: der Öl-Honig-Wickel am Hals
Dieser Wickel hat zweierlei Nutzen: Ein Heilpflanzenöl nach Wahl wirkt heilend bei verschiedenen Halsbeschwerden und Honig pflegt, beruhigt und desinfiziert die Haut leicht. Heilpflanzen können in diesem Wickel in Form von Auszugölen oder ätherischen Ölen verwendet werden.
Salbei wirkt entzündungshemmend bei Halsschmerzen und bei übermässigem Schwitzen und pflegt strapazierte Haut. Thymian wirkt bei Erkrankungen der Atemwege (Bronchitis, Husten) und pflegt die Haut bei Unreinheiten und kleinen Pickel. Auch Eukalyptus wirkt gut bei Bronchitis, Erkältungen und Husten. Eukalyptus nicht bei Kindern anwenden!
Was es dazu braucht:
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Haushaltpapier (Küchenrolle)
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Ein Baumwolltuch (Küchentuch), halsbreit gefaltet
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Ein Wolltuch, notfalls auch ein Frotteetuch, ein bisschen breiter gefaltet
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Gutes fettes Öl nach Belieben, vorzugsweise Rizinusöl, oder ein Ölauszug einer Heilpflanze. Rizinusöl deshalb, weil es bei Raumtemperatur dickflüssig ist und sich besser verarbeiten lässt.
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Honig, dickflüssig, streichfähig (Bio-Qualität). Wenn nur fester Hoig vorhanden ist, diesen im Wasserbad nicht über 40°C erwärmen, dann wird er füssig.
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Bei Bedarf 2 bis 3 Tropfen eines ätherischen Öls
Vorgehen
Bei Verwendung von fettem Öl wird dieses im Wasserbad leicht erwärmt und ca. 25% Honig beigegeben. Rizinusöl eignet sich am besten, weil es dickflüssig und daher gut zu verarbeiten ist. Rizinusöl ist auch bezüglich Pflegeeigenschaften eines der besten Öle für Haut und Haar.
Bei Verwendung von ätherischen Ölen werden diese in den handwarmen Honig eingerührt, bevor dieser mit dem fetten Öl vermischt wird.
Diese Mischung wird relativ dünn, aber gleichmässig auf ein halsbreit gefaltetes Stück Haushaltpapier gestrichen, welches aufgelegt und mit dem Baumwolltuch umwickelt wird.
Danach wird das Wolltuch im Gegensinn darübergewickelt und mit einer Klammer gesichert. Das gegensinnige Wickeln verhindert, dass sich der Wickel wieder lösen kann.
Der Wickel sollte mindestens 30 Minuten anliegen; er darf, solange er angenehm ist.
Weitere Beispiele von Honigauflagen
Honig ist nicht nur ein wertvolles Nahrungs- und Heilmittel für innerliche Anwendungen, er ist auch als äusserliche Anwendung in Form von Auflagen oder Kompressen fast unschlagbar! Ob Bluterguss, Prellung, Quetschung, Schürfung, Furunkel, Abszess, Verbrennung, ja sogar bei offenen Wunden: Honig ist ein traditionelles, einfach anzuwendendes Heilmittel, das in jedem Haushalt vorrätig sein sollte.
Verwenden Sie besonders für Heilanwendungen bitte nur wirklich natürlichen Honig, möglichst vom lokalen Imker. «Flüssighonig» und andere als Honig bezeichnete Industrieprodukte mögen ja gut schmecken, sind aber meistens keine vitalen Naturprodukte mehr.
Naturbelassener Honig ist sehr lange haltbar. Wenn er sich mit der Zeit verfestigt und kristallisiert, kann er durch Erwärmen im maximal 40°C warmen Wasserbad wieder flüssig gemacht werden.
Bei Abszessen und Verbrennungen gibt man 1 El Honig auf ein Mulltuch und fixiert es auf der betroffenen Stelle. Mehrmals am Tag erneuern. Wenn die Haut berührungsempfindlich ist (z.B. bei einem massiven Sonnenbrand am Rücken) kann mit ganz wenig Wasser verdünnter Honig mit einer Zahnbürste aufgespritzt werden.
Bei offenen Wunden wenn möglich die Wunde nur mit Honig bedecken und nichts darüberlegen. Muss die Wunde bedeckt werden, 1 Tl Honig mit 2 Tl Lebertran verrühren, die Hälfte davon auf ein Mulltuch geben und auf die Wunde legen. Mit Pflaster oder einer Binde fixieren. Nach einigen Stunden mit physiologischer Kochsalzlösung (0.9%) reinigen, dann die Auflage mit der zweiten Hälfte der Salbe wiederholen.
Bei Blutergüssen, Prellungen und Quetschungen 2 El Honig mit 2 El Olivenöl vermischen und diese Crème direkt auf die betroffene Stelle auftragen. Mit einer Mullbinde umwickeln und nach 4 bis 6 Stunden erneuern.
Alternativ kann man auch 2 El Honig in 4 El Wasser verrühren, 4 El Obstessig dazugeben, ein Leinentüchlein damit tränken und es als Umschlag auf der betroffenen Stelle fixieren. Sobald der Umschlag trocken ist, abnehmen und ihn mit einem neuen Tüchlein erneuern.
Bei Furunkeln aus 1 El Mehl, 1 El Honig und etwas warmem Wasser einen Brei anrühren und auf die betroffene Stelle auftragen. Möglichst abdecken und über Nacht einwirken lassen.
Bei Muskelkrämpfen die betroffene Stelle mit Honig einreiben, mit einem Tuch abdecken und fixieren. Bei Kälte zusätzlich mit einem Wolltuch umwickeln. Mindestens 2 Stunden einwirken lassen.
Beispiel einer kalten Auflage: der Kohlwickel (Kabiswickel, Wirzwickel)
Der Kohlwickel ist ein bewährtes Hausmittel bei Schleimbeutelentzündungen, chronischen Gelenkserkrankungen, Gelenkrheuma, Arthrose, Gicht und Wassereinlagerungen. Ebenfalls sehr gute Heilerfolge wurden erzielt bei schlecht heilenden oder eitrigen Wunden und Geschwüren, überhaupt generell bei Hauterkrankungen.
Auch bei Mittelohrenentzündung, Beschwerden der Atemwege, Gürtelrose sowie Nagelbettentzündungen ist der Kohlwickel das Mittel der Wahl. Kohl desinfiziert und lindert Entzündungen; er hilft unerwünschte Stoffe aus dem Gewebe zu ziehen, was den Heilungsprozess beschleunigt.
Vorbereitung und Anlegen des Kohlwickels
Prinzipiell eignen sich alle Kohlarten, am besten sind jedoch die äusseren, grünen Blätter des Wirz (Wirsing), weil sie fleischig und saftig sind. Leider werden diese Blätter vom Produzenten meistens entfernt, bevor die Ware in den Verkauf kommt. Auf Bauernmärkten oder in Naturkostläden findet man am ehesten noch grüne Blätter. Achten Sie auf Bio-Qualität; Wickel mit "Pflanzenschutzmitteln" wollen wir nicht auf der Haut! Für jeden Wickel müssen neue Blätter verwendet werden.
Die starke Mittelrippe wird aus den Blättern herausgeschnitten. Danach werden die Blätter auf einer nicht saugenden Unterlage mit einem nicht saugenden Werkzeug so verletzt, dass die Blattzellen aufbrechen und der Saft austreten kann. Ideal ist ein grosses Kunststoff-Schneidebrett, auf dem die Blätter mit einem Fleischhammer aufgebrochen und danach mit einer Glasflasche, einem Metall- oder Marmor-Wall"holz" (Teigroller) gewalzt werden.
Die weichen, feuchten Blätter werden dachziegelartig auf die schmerzende Stelle aufgelegt, mit einem passgenauen Stück Frischhaltefolie abgedeckt (der Saft soll ja auf die Haut, nicht in die darüberliegende Binde) und mit einer elastischen Binde oder einer alten Strumpfhose fixiert.
Der Kohlwickel wirkt optimal, wenn er möglichst lange, am besten über Nacht, getragen wird.
Der Kohlwickel «XXL» am Knie
Bei Gelenkschmerzen, beispielsweise Arthrose des Kniegelenks, kann er gut mit anderen Anwendungen kombiniert werden:
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am Abend, vor dem Anlegen mit einem Knieguss nach Kneipp und einer 10 Minuten dauernden intensiven Massage mit Beinwelltinktur.
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am Morgen, nach dem Abnehmen des Wickels mit Beinwelltinktur einreiben oder mit Johanniskraut- oder Rosmarinöl massieren.
Voraussetzung für einen länger anhaltenden Erfolg ist, dass der Wickel während mindestens einer, am besten aber bis zu vier Wochen jede Nacht frisch angelegt wird, auch wenn sich eine Besserung schon nach wenigen Tagen einstellt.
Gut Ding will Weile haben: Was über längere Zeit entstanden ist, kann nicht nach 3 oder 4 Anwendungen für immer gut sein. Glauben Sie mir: Der Aufwand lohnt sich. Wenn Sie nach wenigen Tagen wieder aufhören, haben Sie zwar einen Sofort-Erfolg, aber Sie dürfen sich dann nicht wundern, wenn die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder auftreten.
Kohl-Öl zum Einreiben auf grösseren Arealen
Wenn der Kohlwickel grossflächig (an der Hüfte oder auf dem Rücken) aufgelegt werden soll, ergibt sich oft ein Problem mit der Fixation. In diesen Fällen kann man als Alternative eine Einreibung mit Kohlöl vornehmen.
Herstellung von Kohlöl
Man verarbeitet die Blätter mit einem Wiegemesser oder dem Mixer zu Mus, presst den Saft ab und vermischt ihn mit 10 bis 20% Olivenöl. Die Mischung ist nicht stabil; sie muss unmittelbar vor der Anwendung gut geschüttelt werden. Sie hält sich, gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt, längstens 3 Tage. Deshalb sollten nur kleine Mengen hergestellt werden.
Und im Sommer, wenn kein Kohl erhältlich ist?
Wer sich auch im Sommer mit Kohl behandeln möchte, friert das saftige Mus im Herbst oder Winter portionenweise ein, z.B. im Eiswürfelbehälter. Zur Anwendung lässt man es auf Zimmertemperatur auftauen, trägt es 2mm dick auf die zu behandelnde Stelle auf, deckt es ebenfalls mit einer Frischhaltefolie ab und sichert es mit einer Binde. Auch hier gilt: Die Anwendung während mindestens 10 Tagen weiterführen, auch wenn die Schmerzen nach 2 bis 3 Tagen weg sind.
Die warme Auflage
Die warme Auflage wirkt entspannend und beruhigend. Sie ist gut körperwarm und wird indirekt über Wärmeträger wie Wasser, Salz, Moorkissen oder ein Gelpack erwärmt. Sie ist überall dort angezeigt, wo sanfte, tiefe Erwärmung reflektorisch innere Strukturen anregen soll.
Beispiel einer warmen Auflage: der Leberwickel
Diese warme Auflage wird mit blossem Wasser gemacht. Dazu werden mindestens 4 Lagen Waschlappen in sehr warmes Wasser getaucht, ausgewrungen, bis sie sicher nicht mehr tropfen und auf den rechten Oberbauch gelegt. Darauf kommen 2 Lagen Frotteestoff und eine Wärmeflasche oder ähnliches. Gut zugedeckt während mindestens 30 Minuten ruhen.
Die feuchte Wärme des Leberwickels unterstützt unser grösstes Stoffwechselorgan. Der Leberwickel wird am besten abends für mindestens 1 Stunde oder bis er unangenehm wird, angelegt. Er beschleunigt Entgiftungs- und Regenerationsprozesse sanft und nachhaltig.
Beispiel einer warmen Auflage: die Bienenwachsauflage
Eine spezielle Bienenwachs-Seidefolie wird direkt auf die Haut gelegt, mit drei Lagen Frotteetuch zugedeckt und von einem Salzkissen, welches zuvor während 20 Minuten bei 80°C im Backofen erwärmt wurde, indirekt warmgehalten. Bienenwachs-Seidefolie und passende Salzkissen gibt es in verschiedenen Ausführungen preiswert bei wachswerk.
Besonders empfehlenswert ist ihre Anwendung bei Husten, Bronchitis, Muskel- und Gelenkschmerzen, Blasenentzündungen, Menstruationsbeschwerden und vielen anderen Beschwerden, die sich mit Wärme angenehm und heilsam behandeln lassen.
Die heisse Auflage
Die heisse Auflage ist überall dort angezeigt, wo bei zu geringer natürlicher Wärme eine Funktionsstörung der Organe vorliegt: beispielsweise bei Verspannungen, Krämpfen, Koliken, Ischias, Hexenschuss, chronischem Rheuma, Gicht etc. Sie wird so heiss wie verträglich aufgelegt und belassen, bis sie abgekühlt ist.
Als Wirkstoffe dienen neben der einfachen Dampfkompresse mit Kräuterabsud vor allem Kartoffeln, Leinsamen, Lehm oder Fango, ein vulkanischer Schlamm mit hervorragender Wärmespeicherwirkung.
Beispiel einer heissen Auflage: der Kartoffelwickel
Frisch gekochte, heisse Kartoffeln ungeschält auf ein Küchentuch oder legen, die Ränder des Tuchs von allen Seiten über die Kartoffeln legen und sie mit der Faust zu einem Brei zerdrücken. Bei kleineren Anwendungen kann statt des Tuchs auch Haushaltpapier (Küchenrolle) verwendet werden. Das ist praktischer, weil es nach der Anwendung statt gewaschen weggeworfen werden kann.
Bei Atemwegserkrankungen (Husten) wird die Kompresse auf die Brust gelegt, bei Nackenverspannungen auf Schultern und Nacken. Mit einem Baumwolltuch gegen Verrutschen, mit einem zusätzlichen Wolltuch gegen raschen Wärmeverlust sichern. Vorsicht: Frisch gekochte Kartoffeln sind sehr heiss; prüfen Sie deshalb vor der Anwendung die Wärmeverträglichkeit. Dazu halten Sie die Kompresse für ein paar Sekunden auf die Unterarm-Innenseite. Dauer der Anwendung: Solange der Wickel warm ist oder über Nacht. Nach Anwendung die Hautstelle mit einer Pflegecrème behandeln.
Beispiel einer heissen Auflage: der Heublumensack
Heublumen sind die feinen Teile, die sich beim Lagern von Futterheu auf dem Heuboden ansammeln. Die besten Heublumen sind die aus Bergwiesen, die man sich am besten direkt beim Bauern besorgt. Leider sind viele Heublumensäcke, die im Handel angeboten werden, qualitativ minderwertig oder zu lange gelagert. Heublumen enthalten ätherische Öle und andere vitale Stoffe, die ihre Wirkkraft nach jahrelanger Lagerung stark einbüssen.
Heublumen dürfen nur äusserlich angewendet werden, weil sie auch Pflanzen enthalten können, die innerlich angewendet toxisch wirken. Gute Heublumen sollten intensiv riechen, eine gute Farbe haben und auch Blütenteile enthalten. Sie sind leicht hautreizend und hoch wirksam. Der Heublumensack lindert Schmerzen und wird deshalb auch «Morphium der Naturheilkunde» genannt.
Preiswerte Leinensäcke zum selbst befüllen wie auch gebrauchsfertige Säcke für die Sofortanwendung gibt es beim Schweizer Kneippverband.
Der Sack wird zu 2/3 mit Heublumen gefüllt, leicht befeuchtet und im Kochtopf auf einem Sieb 20 Minuten gedämpft. Am besten eignet sich dazu ein Dampfkochtopf ohne aufgesetztes Ventil.
Mit einem Isolierhandschuh den sehr heissen Sack herausnehmen, aufschütteln und den Inhalt gleichmässig verteilen. Die Wärme mit dem Handrücken prüfen und vorsichtig(!) auflegen. Mit mehreren Lagen Baumwolltuch und einer Wolldecke abdecken, damit die Wärme möglichst lang erhalten bleibt.
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«Natur- und Erfahrungsheilkunde»
der Irchelpraxis. Auf ca. 300 Seiten finden Sie grundlegende Anleitungen aus dem Bereich der Natur- und Volksheilkunde sowie einen umfangreichen therapeutischen Index mit konkreten und erprobten Hilfestellungen, um abgeklärte Beschwerden auf natürliche Art selbst zu behandeln.