Angewandte Naturheilkunde
traditionelle Zubereitungen
Viele Hausmittel und Medikamente in der Natur- und Volksheilkunde sind Zubereitungen von Heilpflanzen. Das Basiswissen über deren Herstellung ist Allgemeingut und stammt aus Zeiten, in denen Selbsthilfe notwendig war. Dieses Wissen droht in unserer konsumorientierten Zeit langsam in Vergessenheit zu geraten.
Wir sind medizinisch bestens versorgt und überall lauern Dienstleister, die immer mehr Überflüssiges zur Notwendigkeit erklären, wenn damit Geld gemacht werden kann. Bei der Vorsorge geht es oft nicht so sehr um Gesundheit, sondern um Produktepromotion und Profitmaximierung. Weil das mit traditionellen Mitteln schlecht möglich ist — Kamillentee lässt sich dummerweise nicht patentieren — gehen diese mit der Zeit vergessen. Ausser, das Wissen wird weiter gepflegt, in der Praxis gelebt und weitergegeben. Dazu möchte ich Hand bieten.
Heilpflanzenauszug in Wasser
Ein Kräutertee ist Genuss- und Heilmittel zugleich. So einfach es klingt, gibt es bei der Zubereitung doch einige Punkte zu beachten. Die Mischung sorgfältig auswählen, richtig zubereiten und das Trinken mit Genuss und Besinnung zu verbinden, ist Heilen im Alltag. Neben dem Trinken kann der Kräuteraufguss auch als Badezusatz verwendet werden.
Heilpflanzenauszug in Alkohol
Alkohol ist das natürlichste Konservierungsmittel für pflanzliche Wirkstoffe. Alkoholische Auszüge sind wirkungsvoll, lange haltbar, praktisch im Gebrauch und bei vorschriftsgemässer Dosierung gesundheitlich unbedenklich. Tinkturen — die berühmten 3 x20 Tropfen täglich — kommen überall dort zum Einsatz, wo es nicht praktisch oder nicht möglich ist, einen Kräutertee zuzubereiten.
Heilpflanzenauszug in Öl
Eine weitere Möglichkeit, Heilpflanzen anzuwenden, ist der ölige Auszug, das Heilpflanzenöl. Äusserlich wird es als Massageöl, für trockene Wickel oder in Körperpflegeprodukten verwendet, innerlich vor allem in der kalten Küche, zum Beispiel zu Rohkost oder in der Salatsauce.
Heilpflanzen konservieren
Wer das ganze Jahr über Heil- und Genusspflanzen in guter Qualität verwenden möchte, muss sie rechtzeitig konservieren. Neben der Trocknung bietet sich vor allem auch das Tiefkühlen an. Oder setzen Sie sich doch einmal einen feinen Kräuteressig an, zum Beispiel den berühmten «Essig der 4 Diebe».
Frischpflanzensäfte herstellen
Eine Frühlingskur mit dem frisch gepressten Saft aus Brennnesseln, Löwenzahn und vielen anderen Pflanzen dient der Stärkung und der allgemeinen Gesunderhaltung. Im frisch ausgepressten Saft steckt die ganze Kraft der Vitalstoffe der Pflanze.
Liqueur und Elixier herstellen
Auf der Basis von Dörrobst, Trockenfrüchten, Wildbeeren und aromatischen Heilpflanzen lassen sich mit verhältnismässig kleinem Aufwand feine Liqueure oder Elixiere herstellen. Das Grundrezept dazu ist einfach: Ein alkoholischer Auszug (Tinktur) wird mit Süssstoffen (Zuckersirup oder Fruchtdicksäfte) und gegebenenfalls noch anderen Flüssigkeiten gemischt.
Ätherische Öle anwenden
Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Essenzen. Für die Herstellung von einem Liter ätherischem Öl braucht es z.B. 300 Kilogramm Kamille oder mehr als 8 Tonnen Melisse. Sie müssen entsprechend vorsichtig dosiert werden und zum Beispiel in Massageölen, für Wickel, Ölkompressen, Waschungen, Dampfanwendungen, Bäder, Duftkissen und zur Raumbeduftung verwendet.
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